Da ich schon geahnt hatte, was er im Grunde mit seiner Frage gemeint hat, zuckte ich nur leicht mit den Schultern. "Ich komme schon klar.", musste ich ja irgendwie. Mich mit den Dingen arrangieren. Nur musste ich mir jedes Mal wenn ich Livia ansah in Erinnerung rufen, das sie meine Schwester war. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
"Und ich bin kein großer Redner", fügte ich noch hinzu, als er mir anbot, das ich zu ihnen kommen konnte, wenn ich reden wollte. "Aber danke, ich weiß.", das ich jederzeit zu ihnen kann. Aber ich war eher jemand der die Dinge gern mit sich selber ausmachte. Nur Livia sagte ich ab und an offen was los war. Wie es mir ging. Mittlerweile jedoch wusste sie, je schweigsamer ich wurde, desto mehr beschäftigte mich etwas. Und ich versuchte es auf diese Weise 'auszusperren'.
Apropo. Sie regte sich wieder und als ich ein flehendes 'nein' hörte, drückte sie meine Hand. Ich erwiederte den Druck und drehte mich leicht zu ihr herum. "Ich bin da.", flüsterte ich ihr zu.

Er zuckte auf meine Frage hin mit den Schulter und sagte das er schon klar kommt, im Grunde hab ich irgendwie nichts anderes Erwartet, es fällt schon auf wenn er oft nur Schweigt. Auch sagte er das er kein großer Redner ist "Das hab ich schon bemerkt" ein wenig kannte ich ihn ja nun auch schon, doch er wusste auch das wenn er will er zu uns kommen kann. Livia war nun dabei unruhig zu werden, gab ein flehendes ´nein´von sich, also hatte Sébastien sich zu ihr umgedreht und flüsterte das er da ist. Sie Wachte mitmal auf, lies seine Hand los und setzte sich auf "Ich geh Duschen" mehr gibt sie nicht von sich und steht auch schon auf-hm ich weiß nicht ob das ein gutes Zeichen ist.

Ich war noch oben gelaufen, einfach an den anderen die immer noch im Flur warteten, sah sie nicht mal an. Kaum war ich im Bad, machte ich die Tür zu und rutschte an dieser herunter, sah auf meinen Arm wo das Wort schon recht verblasst war. Ich strich drüber, sah ein Paar Minuten einfach die Badewanne an. Ich versuchte einfach nur alles zu verdrängen zu ´vergessen´so wie ich es vor ein Paar Jahren schon mal getan habe, so ist es am einfachsten für mich-so kann ich damit leben. Dann stand ich auf und machte eben die Dusche an, zog mich aus und stellte mich unter die Dusche.

Er hatte schon bemerkt das ich nicht viel rede. Aber das war nicht unbedingt schwer zu erkennen. Auch wenn es nicht so war, das ich gar nichts sagte. Wenn ich zu einem Thema eine Meinung hatte, dann äußerte ich diese auch. Wenn ich gefragt werde sowieso. Außer es geht auf die Gefühlsebene zu. Dann wird es kniffeliger mit mir. "Ist auch nicht schwer zu erkennen, mh?", ich grinste etwas schief und hatte mich dann Livia zugewandt.
Da sie unruhig schlief, versuchte ich sie etwas zu beruhigen, aber im nächsten Moment wachte sie schon auf. Und schneller als ich gedacht hatte, lies sie meine Hand los und ging nach oben. Sie wollte duschen.
Mein Blick verfolgte Livia, bis ich sie nicht mehr sehen konnte und dann sah ich wieder zu Sebastian. "Was hälst du davon?", ihrem Verhalten gerade. Irgendwie war das merkwürdig. So als wollte sie unbedingt von mir weg. Sollte ich ihr nun nachgehen oder nicht?
"Ich glaube ich frag mal, ob alles ok ist.", soweit es gerade eben ok sein kann. Also erhob ich mich vom Boden und richtete mich auf. Dann folgte ich ihr nach oben und den Flur, bis ich an der Badtür ankam. An der ich vorsichtig klopfte. "livia?"

Er meinte dass das nicht schwer zu erkennen sei, also das er oft sehr schweigsam ist, vor allem wenn es um Gefühle geht da ist er teilweise doch wie Livia welche nun schon aufgestanden war und nach oben ist. Sébastien hatte mich noch gefragt was ich davon halte, ich sagte ihm nichts gutes aber ich kann mich auch irren. Er war ihr dann nach, ich wäre auch gegangen aber da sie ins Bad wollte war das tabu für mich.


Ich hörte es Klopfen "Moment" rief ich, da ich gerade noch unter der Dusche stand ich wollte mir einfach den ganzen Tag weg Waschen, die beiden los werden. Nachdem ich fertig war, Band ich mir ein Handtuch um und eins in die Haare-ich hatte hier nichts auser meine Dreckigen Sachen und die wollt ich nicht noch mal anziehen. Ich machte also die Tür auf, Sébastien stand davor "Was ist denn?" fragte ich und lächelte ihn leicht an.

Sebastian und ich waren uns einig, das Livia's plötzliches aufstehen, nicht unbedingt etwas Gutes zu bedeuten hatte. Vermutlich versuchte sie einfach alles so weit wie möglich von sich weg zu schieben. Es war eben ihre Art damit umzugehen. Aber ob das jetzt schon so gut war?

Ich war ihr also nach und hatte dann an die Badtür geklopft. Es war bereits die Dusche zu hören gewesen, aber das hielt mich nicht wirklich ab. Hatte ja nicht vorgehabt einfach reinzuspazieren.
Auf mein Klopfen folgte die Auffoderung, das ich einen Moment warten sollte. Genau in dem Augenblick, wurde auch die Dusche abgestellt. Wenige Minuten später öffnete Livia schon die Tür. Ich trat etwas zurück. Sie trug nur ein Handtuch um ihren Körper. Und ihren Haaren. Oh man ... blos nicht zu genau hinsehen. "Ich wollt nur schauen ob bei dir soweit alles in Ordnung ist.", ich betrachtete ihr Lächeln. Es sah irgendwie fehl am Platz aus, in Anbetracht dessen, was alles geschehen war. "Weißt du musst nicht dir Starke geben.", niemand würde es ihr übel nehmen, wenn sie eine Zeit lang kein Lächeln zu Stande brachte.

Nachdem ich die Tür aufgemacht hatte, war Sébastien ein Schritt zurück gewichen, meinte das er nur schauen wollte ob alles in Ordnung ist "Ja das ist es" meinte ich zu ihm, lief an ihm vorbei-wollte in mein Zimmer mir was anziehen ich weiß nicht ob es so gut ist wenn ich lang vor ihm stehe nur mit einem Handtuch um. Doch ich blieb stehen als er meinte das ich nicht die Starke geben muss, also wieder zu ihm umgedreht "Ich weiß, aber nur so kann ich es überstehen" sagte ich zu ihm "Bleibst Du noch ein bisschen? Dann geh ich mir schnell was anziehen nur zum essen oder so?" er musste ja nicht die ganze zeit nun hier bleiben auch wenn ich wirklich wollen würde das er wie sonst auch immer mit mir im Bett schläft und mich in seinen Armen hält aber das dürfen wir ja jetzt nicht mehr.

Es war alles in Ordnung, laut ihrer Aussage. Die ich vorerst eben einfach so hin nahm. Unnötig in irgendwelchen Wunden herum stochern würde ich sicher nicht.
Sie ging dann an mir vorbei, in Richtung ihres Zimmers. Ich hatte mich ebenfalls etwas gedreht um ihr nachsehen zu können. Und eben, weil ich noch etwas hatte sagen wollen. "Ist gut", entgegente ich ihr knapp, als sie sagte das sie es nur so überstehen konnte. Wenn sie eben die Starke spielte und alles andere verdrängte. Ich kenn sie ja nun doch schon ganz gut und weiß das sie durchaus auch allein zurecht kommt. Auch wenn sie es nicht muss. Vermutlich auch nicht sollte. "Ein bisschen bleib ich noch ja.", zum Essen auf jeden Fall. Was ich schon deswegen so entschied, da ich immer noch hunger hatte. Klar konnte ich mir auch auf den Heimweg etwas kaufen oder etwas selber machen. Aber ich konnte eben auch noch ein wenig bleiben. "Ich warte unten auf dich.", sie wollte sich ja noch anziehen. Sollte sie vor allem auch.
Also machte ich mich schon einmal runter auf den Weg in die Küche. Nach Essbaren roch es ja mittlerweile schon, als nehme ich mal an, das Serena bereits am kochen war.

Sébastien hatte sichein wenig zu mir gedreht meinte das ´ist gut´weil ich ihm eben gesagt hatte das ich anders nicht kann, würde auch zum essen bleiben "Schön" hatte ich noch gemeint, als er sagte das er unten auf mich warten würde ging er eben runter und ich in mein Zimmer. Hier zog ich mir eine Jogginghose und einen Top an-zuvor natürlich Unterwäsche. Dann ging ich zu meinem Schminktisch und setzte mich auf den Stuhl bürstete mein Haar, legte sie weg und sah mich an. Strich über den Spiegel in dem ich mich spiegelte-ich sah wieder ganz normal aus keine Platzwunden oder ähnliches-zauberrei ist schon was tolles, doch die Wunden auf meiner Seele kann sie nicht heilen-außer Sebastian nimmt mir die Erinnerung aber das will ich nicht.
Dann stand ich auf und ging nach unten, auf den Weg lief ich den anderen über den Weg wir gingen zusammen runter-schweigend. Selbst Cat sagte ich nichts und wollte gerade auch nicht wirklich mit ihr reden doch sie sagte mir das sie bleiben wird-vielleicht war das gut vor allem in der Nacht nun wo er nicht mehr konnte. Serena hatte schon gekocht, Kartoffeln mit Gemüse und Schnitzel, es roch wirklich lecker.
Rick ging sofort zu den Schränken und hohlte Teller zum decken raus, Kim kümmerte sich um das Besteck und Sarah um Gläser und Trinken, so war das ja immer jeder macht was. Ich sah mir das ganze an-irgendwie sah ich das heute anders als Sebastian die Küche betrat und Serena einen Kuss auf die Stirn gab sah das alles wie eine Familie aus etwas was ich mir schon immer gewünscht hatte, wieso war mir das vorher nie so aufgefallen?
Ich setzte mich an den Tisch, brauchte heute nichts machen auch die anderen setzten sich und jeder nahm sich was "Guten Appetitt" sagte ich und die anderen auch. Ich sah Sébastien an "Danke das Du Dich um mich gekümmert hast" ja ich brauch mich nicht zu bedanken aber so bin ich einfach.

Sie hatte noch 'schön' gemeint und war dann in ihr Zimmer gegangen. Ich nach unten in die Küche. Wo sich meine Vermutung bestätigte, das Serena bereits kochte. Es gab Schnitzel und Beilagen. Mir lief allein bei dem Geruch das Wasser im Mund zusammen.
Livia kam irgendwann zusammen mit den anderen ebenfalls nach unten und jeder half irgendwie. Ohne das Serena oder Sebastian jemanden darum bitten mussten. Es war eben hier so. Eine Selbstverständlichkeit.
Als alle saßen, nahm sich jeder was er brauchte und teilweise würde alles herum gereicht und nachgefragt wer was wollte. Dieses Bild hier war bizarr normal. Obwohl nein. Normal stimmte nicht. Es wirkte wie aus irgendeinem Kitschroman entsprungen, wo alles Friede, Freude Eierkuchen war.
Ich sah zu Livia erst wieder herüber, als sie mich ansprach. "Du weißt, das dafür kein Danke nötig ist.", auch wenn ich es lieb fand, das sie es sagte. Eine Zeitlang ruhte mein Blick auf ihr, während alle schon beim essen waren. Mir war mein Apetitt und der Hunger plötzlich vergangen. Das hier war alles gerade so beschissen Normal das ich das Kotzen kriegen könnte. Auch wenn es vielleicht für Livia richtiger war.
"Entschuldigt mich.", ich war abrupt aufgestanden und hatte dabei sogar den Stuhl umgeworfen. Dann war ich auch schon nach draußen in den Garten verschwunden. Ich bekam, dort drinnen einfach keine Luft mehr.

Wie ich mir schon dachte war ein Danke nicht nötig gewesen, aber er weiß das ich so bin aber ich weiß auch wie er ist kein wunder das wir manchmal anecken.
Nun stocherte ich in meinem Essen rum, wirklich hunger hatte ich nicht auch wenn ich das Gemüse von Serena immer so lecker fand, doch dann sprang er auf und entschuldigte sich der Stuhl war krachend zu boden gefallen. Er war schon raus, also war ich aufgestanden hatte zu erst den Stuhl wieder hingestellt und war ihm dann nach hatte den anderen bescheid gesagt.
Hier stand Sébastien nun ich sah seinen Rücken an, ich weiß nicht wirklich wie ich mich verhalten soll Geschwister darf man umarmen aber ich denke nicht das so viel Körperkontakt für uns beide gut ist, also sah ich weiter seinen Rücken an "Was ist mit Dir?" ich denke das ihm das alles komisch vor kommt, dieses ´normale´aber ich will nicht das sie mich anders behandeln oder ansehen, auch wenn Cat das teilweise tut weil sie das alles nicht so versteht.