Eine lange Zeit war ich bei Eryn gewesen, aber es hatte irgendwie nichts gebracht. Er schien so sehr an den Regeln seines Vaters festzuhängen, dass wohl niemand was ausrichten konnte. Vielleicht würde er es eines Tages von alleine schaffen, aber ich war nicht die Richtige. Keiner konnte sagen, dass ich es nicht versuchte, fast ein Jahr war ich da.
Ich hatte mich angepasst. Konnte die Regel perfekt und hatte wohl auch so was wie Freundinnen gefunden. Doch war ich auch nicht mehr ganz ich. Meine Augen hatten aufgehört zu strahlen, sie vermissten das Freie bewegen…das nie lang an einem Ort sein…hier war ich mehr als eingeengt, aber ich nahm es ihn kauf….für Eryn.
Ich glaubte, dass er was ändern wollte, aber obwohl er mir immer so Stark und Dominant erschien, reichte all das bei ihm nicht aus um sich gegen den Schatten seines Vater zu wiedersetzten….das machte mich irgendwie traurig. Es war ja nicht so, dass ich jeden Tag auf ihn einredete…um Gottes willen, dass tat ich nicht…wir redetet vielleicht an Mal die Woche darüber und sonst verbachte ich entweder mit ihm den Tag oder seinem Freund und anderen Werwölfinnen. Bei manchen Gesprächen stritten wir hoffnungslos, aber manchmal da zeigte er auch Einsicht und gab mir auf seine Weise recht, aber dennoch…er hatte nichts geändert.
Also sah ich keine andere Wahl mehr, als zu gehen. Ich Packte meinen Koffer und verabschiedete mich von ihm, kurz sah ich so was wie ein „geh nicht“ in seinen Augenaufblitzen und ich wäre geblieben, hätte er mich aufgehalten….doch er hielt mich nicht auf. So jumpte ich mich weg, zu mir nach Hause, würde hier aber nicht lange verweilen.
Ich dachte an Seth, ich hatte ihn solang nicht gesehen. Meinen besten Freund.
Ich packte meine restlichen Sachen, ich wollte nicht mehr hier bleiben und Jumpte mich dann zu den zwei Menschen, die ich am meisten hasste…zu meinen Eltern.
Als erstes traf mich hohn und Verachtung, sie glaubten wirklich ich würde angekrochen kommen, aber ich kam aus ganz anderen Gründen zurück.
Sie nahmen mich zwar wieder auf, aber nur weil es sich so gehörte, noch nie lebte jemand nicht im Familien ansehen, ich war so oder so das schwarze Schaf, aber mir war das egal…ich musste nicht so sein wie sie.
Nun war es aber so, dass sie für alles regeln hatten.
Wie ich zu gehen und zu stehen habe
Wann ich aufstehen und schlafen gehen muss
Wie ich zu reden habe und und und….
Es war eher ein Gefängnis, aber so war es früher schon, ich hatte nicht erwartet, dass sich etwas geändert hätte.
Diese Regeln waren der Grund, wieso ich mit sechzehn Jahren abgehauen war und nun suchte ich genau das. Ich wollte wieder abgestumpft sein, mir sollte alles wieder egal werden, so wie es vor ihm war. Im Grunde hatte auch er mich etwas verändert, aber ich wollte diese Veränderung nicht mehr. Ich wollte nur noch die alte Serena sein, aber dazu brauchte ich erst die Regeln um diesen dann entfliehen zu können.
Mein größter Grund wohl aber war, dass ich ihn vergessen wollte und wo konnte man besser jemanden vergessen als hier bei meinen Eltern.
Am Anfang lehnte ich mich noch gegen sie auf und meine Mutter verlor einmal die Kontrolle und wollte mich Wandeln, nur konnte sie jemanden aus ihrer eigenen Familie nicht wandeln und so setzte es ne Ohrfeige…sie brannte zwar auf meiner Wange, aber bei ihnen machte mir sowas nichts aus.
Doch mit der Zeit, hörte ich auch damit aus.
Zu meinem Erstaunen blieb ich eine lange Zeit…nun mehr als zwei Jahre und dieses Mal…dieses Mal hatten sie mich gebrochen.
Die Freiheit suchte ich nicht mehr und auch meine Klappe hielt ich, all das was ich früher nie tat….ich wurde zu ihrer Vorzeigetochter….sie hatten ihr Ziel in zwei Jahren erreicht und es war mir egal…so egal....