Das mein Gegenüber vermummt war und ich nicht kann verwirren. Muss es aber nicht. Denn es ist leicht zu erklären wenn man etwas gesunden Menschenverstand besitzt. Oder eben nicht.
Mein Gegenüber hat Angst. Die meisten die mir gegenüber sitzen haben das. Ich habe es immer wieder erwähnt dabei finde ich nicht das ich so reichlich angsteinflößend aussehe. Ich würde sogar sagen da sich vertrauenswürdig aussehe.
Was ich auch bin - in gewissem Maße. Und dieses Maß entscheide ich.
Wenn ich also so darüber nachdenke - vielleicht ist es doch ganz schlau von meinem Gegenüber, vermummt zu erscheinen.
Dumm nur, das ich ihn denoch erkenne und weiß wer er ist. Wirklich dumm - wenn er nur wüsste, das seine ganze Maskerade für die Katz ist.
Ich denke er würde sich ärgern. Nun ergreift er das Wort.
"Mr.-"
"Haze"
"Wie bitte?" Er schien verwirrt.
"Haze."
"Das ist doch kein Name."
Ich lächelte etwas und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. Den rechten Arm bequem auf der Armlehne liegend.
"Aber natürlich ist er das nicht."
Mein Gegenüber schien nur noch verwirrter.
"Wollen sie nicht fortfahren?", erkundige ich mich freundlich. So etwas nennt man Kundenservice. Und obwohl ich das Gesicht von meinem Gegenüber nicht sehen kann stelle ich mir gerade vor wie er mich mit zusammen gezogenen Brauen udn krauser Stirn ansieht. Ein recht witziges Bild, findet ihr nicht?
Ich seh ihn fragend und auffordernd an.
"Weswegen haben sie mich gerufen? Ich denke nicht das es keinen Grund dafür gibt denn sonst wären sie dümmer als erwartet."
Nun stellte ich mir vor das er wie ein Fisch auf dem trockenen mit einer SChnappatmung beginnt und den Mund immer wieder öffnet und schließt.
"Mr. Arnello, ich habe für diese Art von verhalten keine starken Nerven."
Der Fisch war ertrunken denn nun war mein Gegenüber erstarrt.
"Sie wissen...", fing dieser an.
"Ich weiß?"
"Sie... meinen ..."
"Ihren Namen?" Nun seh ich ihn amüsiert an.
"Aber natürlich weiß ich ihren Namen. Ich informiere mich immer über meine Kunden."
"Ihre Kunden..."
"Genau - wo sie zugehören."
"Ich zugehöre-?"
Ich nickte, denn der arme Mr. Arnello schien verwirrt. Berechtigt wie ich anmerken will aber das wird man wohl auch gleich erfahren.
"Aber ich... ich habe nie..."
Ich zog meine Brauen hoch und richtete mich gerade im Stuhl auf. Beuge mich sogar etwas vor und stütze meinen Ellbogen nun auf den Tisch. Lächelte mein Gegenüber mit einem Lächeln an, was man nur als gerissen oder verräterisch bezeichnen kann - wenn man schlau ist. Ansonsten ist es ein dezentes, vielleicht etwas amüsiertes Lächeln.
Unbemerkt habe ich mich bereits umgesehen auch wenn ich wusste wo ich mich befand. Wer sich hier noch befand und auf was und wen ich acht geben muss. Doch im Augenblick ist Mr. Arnello auf meiner Preoritätenliste ganz oben.
Dieser schien gerade angestrengt nachzudenken. Darüber, warum er hier genau sitzt denn von alleine und freiwillig ist er nicht hier her gekommen. Nur hat er das vergessen. Schade eigentlich, ich fand meinen Trick gut. Auch wenn seine 'Amnesie' gewoltl ist, sonst funktioniere dieser Job nicht.
"Ich soll etwas für sie in Verwahrung nehmen. Es für sie sichern und verstecken. Das haben sie mir am telefon berichtet."
Als ich wieder angefangen habe zu sprechen hatte ich die volle Aufmerksamkeit von Mr. Arnello. Meine Stimme konnte etwas prächtig einlullendes haben.
"Habe ich?"
Ich lächelte wieder vertrauenswürdig und nickte. Mr. Arnello daraufhin ebenfalls wärend er, schätze ich mal, mein Lächeln erwiedert.
"Gut...ja sicher habe ich das.", meinte er und griff dann in die Tasche seiner Jacke wo er ein kleines pechschwarzes Kästchen heraus beförderte. ich nahm es entgegen und begutachtete es. dann steckte ich es ein.
"Ich danke ihnen - sie werden es nicht bereuen. Ich werde es in Sicherheit bringen."
Mr. Arnello nickte und ich erhob mich. Streckte meine Hand aus und Mr. Arnello nahm sie an.
Dann wand ich mich um und ging aus dem Café raus auf den Platz wo mir gerade ein in schwarz gekleideter Mann entgegen kommt. ich nickte diesem nur zu und er mir auch.
Nein, wir kennen uns nicht - doch ich schätze in ein paar Minuten wünscht sich dieser Mann das er mich kennen würde.
Denn ich habe eben gerade ein Familienerbstück der Soulice entwendet. Es befindet sich in einem pechschwarzen Kästchen in Samt eingehüllt. Und es ist magisch und von unschätzbarem Wert.
Schade, das Mr. Arnello mich für ihn gehalten hat. Und das, obwohl ich mich nichtmal vermummt habe.
Ich biege vom Platz ab in einen Kanal und ziehe das Kästchen aus meiner Jackentasche und betrachte es mit einem gerissenen Lächeln.
Wirklich schade auch wenn es so gewollt war.