Eine Nacht wie man sie sich niemals wünschen würde und doch ist sie geradezu Ideal.
Seit meiner Genialen Flucht vor 10 Jahren ist schon so viel geschehen, doch damit will ich niemanden langweilen. Viel mehr interessieren sich doch die meisten, wie es einem so unbedeutenden Geschöpf wie mir gelingen konnte zu entkommen. Es war die Voreingenommenheit meiner Wächter, die dies ermöglicht hatten und es war so grausam langwirig, doch Geduld besitze ich schließlich. Stück für Stück hatte ich meine Zelle verlassen. Im Grunde hätte nur ein einziger Teil meiner Selbst gereicht und ich wäre dort wieder erstanden mit der Zeit. Nicht sofort, niemals sofort. Ich bin kein Replikant, oder wie diese Dinge sich nennen. Ich bin wiedergeboren! Immer wieder. Sie hatten versucht mich um zu bringen, doch ich war wieder gekommen. Die Strafe lautete der tot, doch sie konnten es nicht!
Noch heute entspringt meinen rissigen Lippen ein leises lachen, wenn ich an ihre Versuche Denke. So einfach war es eben nicht für sie. So einfach würde es niemals für sie sein.
Stück für Stück konnte ich unbemerkt entkommen und als genügend Teile von mir entkommen waren, konnte der verbliebene Teil - Ich danke den Insekten die an meiner Statt gestorben sind zutiefst - in sich zerfallen und verrotten, so wie es die Natur an für sich auch mit den Überresten eines Wesens gedacht hatte.
Ich selber hatte lange gebraucht mich zu sammeln, doch nun bin ich wieder ganz! Und es wird Zeit meine Neugirde zu befriedigen und meinem Auftrag weiter nach zu gehen. Der Erforschung der Krankheiten ...
Daher war diese Nacht auch Ideal. Ein Gewitter war in jener Nacht über der Stadt. Blitze zuckten am nächtlichen Himmel und entblößten für einen kleinen Augenblick das Antlitz der Stadt. Kaum mehr als wenige Secunden und doch reichte es anderen um einen Schrecken zu bekommen und sich ängstlich davon zu stehlen.
Mein Ziel lag vor meinen Augen. Ein Hotel, vollgestopft mit den Objekten meiner Begierde.
Wieder hallt ein lautes Donnergrollen über die Großstadt hinweg und gleich darauf zuckt ein Blitz über den Himmel. In dem moment drücke ich die Tür auf und eine erschrockene Stille tritt ein. Ein Angestellter, der eben noch Gläser auf einen Tablett balancierte ließ diese vor schreck fallen, was ein klirren hinterließ und das Geräusch von brechenden Glas. Ich trete ins Foryer ein und gehe auf den Tresen zu. Wieder kommt ein Leises gackernde lachen über meine Lippen, die unter meiner Maske verborgen sind. Mein Gesicht kann ich niemanden zumuten. "Dr. Alsiter Solomon", sage ich dem verschreckt dreinschauenden jungen Mädchen an der Rezeption. Ich sehe wie sie schluckt und betrachte dabei die Bewegung ihres Halses. Mein Blick ruht anschließend wieder auf ihren Gesicht. Kurz nehmen meine Augen einen unheimlichen Grünen Schein an. "Ich bin wegen der Ärztekonferenz hier", erkläre ich freundlich. Sie fängt sich gerade wieder und gibt meinen Namen in den Computer ein. Ich bin eingetragen, was nicht anders zu erwarten war. Sie winkt einen Pagen herbei, der mich auf mein Zimmer geleiten soll. Freundlich bedank ich mich bei der jungen Frau und folge dann dem jungen Burschen, der mir mein Zimmer zeigt.
Nebenbei bemerkt möchte ich anmerken, dass ich einige meiner Insekten mit einer Krankheit infiziert losgeschickt habe, damit sie mein Werk beginnen können.
Nur eine Nacht bin ich geblieben und am folgenden Morgen liegt eine Grabesstille über dem Hotel. Auf meinem Weg zum Treppenhaus steig ich über einen der Toten, die auf dem Boden liegen und Notiere in meinem schwarzen Notizbüchleich:
Die Testpersonen waren hochgradig ansteckend. Die Erreger waren Agresiver als gedacht und haben einen schnellen schmerzhaften tot zur Folge gehabt. Beim nächsten Test, werde ich versuchen den Erreger etwas ab zu schwächen um ein genaueres Bild vom Krankheitsverlauf aufzeichnen zu können.
Damit schließe ich das Büchlein wieder und stecke es in die Innentasche meines Mantels. Auf dem Weg nach draußen begegne ich immer wieder meinen Toten Testobjekten und bin unzufrieden. Das ganze war viel zu schnell vorbei. sie hatten gar keine Chance Antikörper zu bilden.
Mit einem leisen gackernden lachen verlass ich das Hotel und nehme mir vor, es das nächste mal besser zu machen ...